Erdliebe – das ist die Verbundenheit mit der Erde, die Sorge um unseren Heimatplaneten und die immer wieder vergessene spirituelle Dimension neben Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe.

Die Liebe zur Erde ist die Grundlage für unser Leben im Anthropozän und für eine öko-soziale Transformation.

Um auf diesem wunderbaren Planeten weiterleben zu können, müssen wir aus unserer imperialen Lebensweise aussteigen – also unser Leben auf Kosten anderer, auf Kosten der Erde und auf Kosten der künftigen Generationen – und stattdessen einen bedürfnisorientierten Lebensstil entwickeln. Wir müsen auch unsere Haltung zum Leben auf der Erde ändern. Unser Mindset braucht den Wechsel von „anthropozentrisch“ zu „ökologisch“: Nicht mehr der Mensch steht im Mittelpunkt von allem, sondern das Leben selbst. Und schließlich darf unser Handeln nicht mehr die Erde degenerieren – ausbeuten, kaputtnutzen, zerstören – sondern sollte einen Beitrag leisten, zu regenerieren, also aufbauen, pflegnutzen, heilen.

Kurz gesagt: Auf breiter Front ist ein Bewusstseinswandel nötig. Und ich bin überzeugt, dass ein tiefgreifender und wirklich wirksamer Bewusstseinswandel letztlich ein spiritueller Prozess ist.

Die Krise, in der wir stecken, ist auch eine geistliche Krise. Im Christentum sind die Gottesliebe und die Nächstenliebe zentral und wurden immer viel bedacht. Mittlerweile tritt auch die Selbstliebe – Gott sei Dank! – aus deren Schatten heraus. Doch die vierte spirituelle Dimension haben wir verloren und vergessen: die Liebe zur Erde. Zur Mutter Erde wie zur Muttererde. Wir haben ja noch nicht mal ein Wort dafür. Daher nenne ich dies nun einfach „Erdliebe“.

Wir Menschen sind nicht die Krone der Schöpfung. Wir sind Erdlinge unter all den anderen Erdlingen auf diesem Planeten – Lebewesen, die auf dieser Erde leben. Welche Aufgabe kommt uns dabei als Menschen zu? Was kann die christliche Tradition dazu beitragen und wie muss sich christliche Spiritualität weiterentwickeln, um von imperial zu bedürfnisorientiert, von anthropozentrisch zu ökologisch, von degenerativ zu regenerativ zu kommen?

Darum geht es mir. Darum geht es hier.

Meine Themen

Mit den folgenden Themen beschäftige ich mich hauptsächlich. Dazu entwickle ich Seminare, gebe Workshops und halte Vorträge.

Wenn mich jemand fragt, was meine Profession ist, sage ich meist: Ich bin Didaktiker. Mich fasziniert die Idee einer Didaktik des Wandels. Wie kann der notwendige Bewusstseinswandel gelingen? Wie funktionieren Transformationsprozesse?

Wie sieht ein Leben in der Klimakrise aus? Regeneration, Anpassung und Kollapsbewusstsein sind für mich die entscheidenden Stichworte. Und das Ganze nicht allein, sondern in Gemeinschaft und zum Wohle aller Erdlinge.

Ökologische Spiritualität ist für mich ein Dreh- und Angelpunkt. Eine Spiritualität, die den Anthropozentrismus hinter sich lässt, einen leidenschaftlichen Naturbezug hat und eine erdige Frömmigkeitspraxis pflegt. Verbundenheit und Versöhnung mit allem Leben.

Dazu braucht es auch kraftvolle liturgische Formate, erdig und geerdet. Manches können wir wiederentdecken, manches müssen wir neu erfinden. Auf jeden Fall gehen Natur & Liturgie wunderbar zusammen.

Grüne Reformation ist die „Große Transformation“ auf kirchlichem Parkett. Die Kirche kann einen wichtigen Beitrag leisten, vor allem durch ihre infrastrukturellen und geistlichen Ressourcen. Ich habe eine große Expertise rund um Lust und Frust des Umsetzens.

Die „Gewaltfreie Kommunikation“ (GFK) nach Marshall Rosenberg hat mich geprägt und verändert. Oft als reine Kommunikationsmethode missverstanden, ist es eine Friedens-, Versöhnungs- und Heilungsarbeit. GFK & christliche Spiritualität haben interessante Verbindungen.

Erdliebe-Liturgie

Die Erdliebe-Liturgie ist eine einstündige Online-Liturgie, um unsere Liebe zur Erde zu feiern. Ich habe diese Liturgie entwickelt, weil mir einfach ein enstprechendes geistliches Format in der christlichen Tradition fehlte.

Die Erdliebe-Liturgie findet alle sechs Wochen an einem Sonnntagabend statt. Herzliche Einladung!

Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

Über mich

Martin Horstmann, Jahrgang 1975, Vater zweier Söhne. Es könnte sein, dass meine Kinder das Jahr 2100 erleben (wenn sie sehr alt werden). Wie die Erde dann wohl aussehen mag? Ist sie zu einem besseren Ort geworden – oder ist sie auf dem Wege, unbewohnbar zu werden?

Ich möchte den „Großen Wandel“ mit vorantreiben. Dies ist mehr und mehr zu meinem Thema geworden. Ich kann gut erklären, strukturieren und inspirieren, ich gebe Ideen gerne eine Form und ich mag es, Gastgeber und Vernetzer zu sein.

Beruflich arbeite ich in an der evangelischen Stadtakademie in Köln – der Melanchthon-Akademie – und kümmere mich dort um die Themen , die sich um die öko-soziale Transformation drehen. Zwischenzeitlich war ich für ein Jahr bei der „Arbeitsstelle Anthropozän“ des Ökumenischen Prozesses „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“ beschäftigt.

Wie muss (Erwachsenen-)Bildung aussehen, um der anstehenden Transformation gerecht zu werden? Welche Fähigkeiten brauchen wir, um auf unserem Planeten weiter leben zu können? Und welchen Beitrag leistet hierbei die christliche Tradition? Ich versuche, transformative Bildung und christliche Spiritualität zusammen zu bringen.

Meine spirituellen Zugänge finde ich in der kontemplativen Tradition (besonders im Herzensgebet), an der Schnittstelle von Spirituellem & Therapeutischem und immer mehr in einer naturbezogenen, ökologischen Spiritualität.

Christliche Spiritualität ist ein Transformationsgeschehen. Es geht von vorne bis hinten um Wandel, Wandlung und Umkehr, um Versöhnung und Heilung. Mein Anliegen ist, dass der Große Wandel als Kern christlicher Spiritualität verstanden wird. Dazu halte ich Vorträge und mache Workshops.

Ich bin Mitglied im NABU, dem Saatgut-Verein VEN, der Friedensfördernden Energiegenossenschaft Herford FEGH und dem A Rocha Freundeskreis Deutschland. Ich bin Teil des Compagnero-Net, engagiere mich in der Initiative erd-verbunden und fühle mich Emergent Deutschland verbunden, habe das „Grünkraft Kollektiv“ gegründet und die „Erdliebe-Liturgie“ entwickelt.

Wer mich erreichen möchte, schreibt mir eine Mail: erdliebe [at] posteo . de